Horror in True-Color
Aus den Schloten eines entfernten Kraftwerkes quellen schneeweiße Dampfwolken und bilden einen lebhaften Kontrast zum bedrohlich dunklen, meerblauen Horizont.
Diese Art Licht schenkt glänzenden Gegenständen ein zusätzliches Leuchten und die dünne Wasserschicht des vergangenen Regens taucht die ganze Welt in ein Meer von großflächigen Reflektionen.
Kurz vor dem Geblendetsein hinterlassen die Farben einen skurilen Eindruck, als wäre alles aus lackiertem Weißblech.
Je bestimmter mich die Maschine vorantreibt, umso enger schnürt sich das Band der Beklemmung. Das Atmen wird zu einer schweren Last.
Eine letzte Schwelle, ein letzter kraftvoller Schub und mit der Bewegung entschwindet auch das vertraute Rauschen.
Das Zündschloss entriegelt den Schlüssel nicht mehr und ich löse mich von dem Konstrukt aus Aluminium und schwarzem Leder.
Ein gefälliger Blick und ich bin bereit zu töten – der Händler nimmt die Papiere.
Nun spielen dünne Schichten fossiler Brennstoffe mit der Brechung des Lichtes und erzeugen schillernde Farbkompositionen auf den Wasserflächen am Boden und während ein kaum erkennbarer Punkt Kondensstreifen in Richtung Sonnenuntergang zeichnet, erlangt Melancholie in mir einen neuen Stellenwert.