Boarding
6 Uhr 28: das Navi spekuliert auf 30 Minuten Fahrzeit.
Der Busfahrer wartet mich vom Parkplatz zum Flughafen zu bringen – ein gutes Zeichen!
7 Uhr 30: hätte ich doch den Anzug nehmen sollen?
Mann fliegt Montags um Uhr 8:15 im Anzug nach Düsseldorf, um sich routiniert mit der Krawatte die Brille zu putzen, zumindest schien man es dem adretten Jüngling mir gegenüber noch letzte Woche auf der Uni so gezeigt zu haben.
Handgepäck wird nur in den Farben Schwarz oder wenigstens Marineblau in die Ablagen verstaut – meine Tasche hat ein plakativ rotes Design auf weißem Grund – mach ich was falsch?
Bedingt, denn ein solches Design hätte mir später bei der Gepäckrückgabe von gefühlten 10.000 schwarzen Trollies derselben Baureihe, eine leidvolle Erfahrung erspart.
Bekomme den Kopf nicht frei!
Platz 24A, ein Lehrbuch neben mir, Gedanken nicht zu ordnen; tänzeln zwischen 105 PS, kalten, blauen Augen und der Kollision in Hashtabellen.
Möchte meinen Kopf irgendwo gegenschlagen, dass das aufhört, wie einst die Ziegen auf Lanzarote derart versuchten dem Lärm der Vulkanausbrüche zu entfliehen.
Ich sehe aus dem Fenster auf die Tragfläche: Wingtips sollen ja viel Kerosin einsparen, das Display zeigt noch 468 Km und der Pilot legt die Hebel auf den Tisch.
272 Km/h Steigflug und die Beschleunigung löst eine Euphorie aus, in die ich mich fallen lasse…
mein koffer ist olivgrün, so ein bisschen guerilla mußte sein
Ich könnte anmerken, dass ich wasserdichte Rucksäcke und Gepäckrollen habe, doch fürchte ich, dieses wird den Kern des Beitrags nicht treffen.
Ich hab keine Ahnung, über was Du schreibst (und meine nicht nur diesen Post), aber hey! Schön, dass Du wieder schreibst.
Lies, Du Luder! Lies! Du willst es doch auch…verstehen.