Ein neuer Anfang nach dem Ende

Es waren wohl Verunreinigungen oder allergische Reaktionen, die so verheerende Folgen hatten, bei den Betroffenen, bei den Mutanten. Ich kann jedenfalls hier und jetzt noch dieses verstrahlte, getrocknete Fleisch essen, dank dieses Impfstoffes von AC, der bei mir noch keine kannibalischen Nebenwirkungen zeigt – jedenfalls denke ich das.

„Stairways to Heaven“, ein Denkmal auf einer Klippe an der Küste wies mir den Weg zu einem Truppenstützpunkt am Flughafen und so stand ich einige Zeit später in einem Bundeswehrzelt. Vor mir Dinge, die in wilder Panik zurückgelassen wurden, oder noch immer in den Händen ihrer zerfleischten Besitzer klemmten. Immer wieder sehe ich solche Bilder und der Wahnsinn bietet an es auf verrückte Weise zu beenden – ich ziehe die gefundenen, alten Wanderschuhe an.

Es heißt es gibt wieder funktionierende Siedlungen, doch niemand der wenigen Leute die ich bislang traf wusste wo sie zu finden sind. So wollte ich noch auf diesen nahegelegenen Hügel, einem Aussichtspunkt und es wurde langsam dunkel.
Die Eile löste einen Moment lang die nötige Vorsicht ab und so kam es, dass eine der umherziehenden Kreaturen auf mich aufmerksam wurde.
Sie fauchte bevor sie mich angriff und so konnte ich in letzter Sekunde nach einer Waffe greifen, die ich am Gürtel trug, doch es war nicht der Baseballschläger, sondern die
notdürftig zusammengebaute „Schusswaffe“, deren Auslöser alles andere als zuverlässig war. In der Hektik löste sich ein gänzlich ungezielter Schuss und auch der darauffolgende traf nur unzureichend. Die gewonnene Zeit in der der Kannibale zurückwich nutzte ich, um den Holzschläger zu greifen und auszuholen…eine Fertigkeit die ich mir ohne Stolz angeeignet hatte, ließ den zertrümmerten Schädel des Mutanten auf den Asphalt schlagen.

Aus der Hosentasche des Leichnams zog ich voller Erstaunen ein Verbandspäckchen
womit ich mir den blutenden Unterarm verband – so ward nichts gewonnen und nichts verloren – ein Nullsummenspiel, wenn alles ohne Komplikationen abheilen würde.

Der Schock ließ mich den aufkommenden Nebel ignorieren, die letzten Baracken durchsuchen und in Richtung Hügel verschwinden.

Aus dem täglichen Halbschlaf heraus stieg ich auf die Anhöhe und fand das erblickte Haus in meinen Erinnerungen wieder…eine Art Urlaubserinnerung und sehr schwach.
Es war eine Herberge mit Stallungen und es sollte einiges zu finden sein, was mir auf der Suche nach der neuen Zivilisation helfen würde – Sicherheitsschuhe und Astronautennahrung, wie sie zu Beginn des Krieges noch überall ausgegeben wurde.

In meiner Erinnerung gab es eine nahegelegene Stadt, nur wenige Autominuten entfernt.
„ich aabe garr kein Auto“ würde Luigi sagen – ich müsste zu Fuß durch den Wald; ein Wald in denen sich tollwütige Wölfe um Mutantenkadaver stritten.

Oh, ich hatte eine schöne Schrotflinte gefunden, jedoch keinerlei Munition.

Ich konnte in meinem kleinen Rucksack nichts ausser Nahrung mitnehmen und ich hatte nach dem Vorfall mit dem Mutanten ein Seil liegen gelassen, welches mir jetzt hätte helfen können.
Nächsten Morgen würde ich in aller Frühe aufbrechen.

Es waren meine eigenen Schritte, die aus dem dichten Wald wiederhallten. Wieso waren keine Pflanzen betroffen, von Strahlung, Fallout und Folgeschäden? Wollte uns Mutter Natur hier noch eins drauf geben – “ha, seht das habt IHR davon!”?

Kein einziger Wolf ließ sich blicken und ich erreichte unbehelligt eine Querstrasse. Quer zu meiner Richtung und offensichtlich für ein hohes Verkehrsaufkommen ausgelegt – aus heutiger Sicht eine enorme Verschwendung von Steuergeldern!

Ich kannte solche Festungen aus Cowboyfilmen; Forts genannt, aus Baumstämmen gefertigte, mauer ähnliche Strukturen, fast schon ungewohnt intakte Strukturen, ja in der Ferne konnte ich einzelne neue Bauwerke erkennen. Mad Max ließ grüßen, doch ich hatte sie gefunden – Siedler.
Spontan und unbedacht zündete ich eine Rauchgranate – in lila – ich war außer mir vor Freude.

Inspired by a let’s play of “Miscreated”

Verfilmt und auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=3MeBRAVFztM