Wohltat - Herrjehmann.tv

Wohltat

2cvSelbstlos nahm ich einen persönlichen Jahrestag zum Anlass eine hilfsbedürftige Region unseres französischen Nachbarlandes zu besuchen, um Gutes zu tun.
Eine arme Herberge in der das Brot noch von der Betreiberfamilie gebacken werden muss, wodurch man es am frühen Morgen nur warm serviert bekommt, diente mir als Unterkunft.

Eine außenliegende Badestelle am Haus, die augenscheinlich nur mit aufgelesenem Gestein der Region umrandet wurde, konnte auch bei glühender Hitze nur unbeschattet genutzt werden wodurch sich die Pigmentierung meiner Haut bedenklich zu ändern begann.

Abgesehen von einer Nebentätigkeit, konzentrierte ich mich auf die Unterstützung kleiner Gaststätten, die das Auswachsen eines Schafes nicht abwarten und selbst zu Schnecken und Krustentieren greifen müssen um dem Gast ein Mindestmaß an Speisen reichen zu können.
Die Not dieser wesentlichen Einnahmequelle einer wirklich bedauernswerten Region, zeigt sich u.a. in dem Umstand, dass der Perlwein aus einer fernen Region importiert werden muss, um kärgliche Portionen von Geflügelinnereien genießbar zu machen, sind doch die örtlichen Weinbestände schon so alt.

Und als wäre dieser Landstrich nicht schon genug geschlagen, erstreckt sich über weite Teile eine ganz besondere Art der Luftverschmutzung bei der einem vornehmlich ein Gemisch aus Lavendel und Rosmarin aber auch andere Geruchsbelästigungen ständig nachhängen.

Nach acht Tagen der Selbstaufopferung, durfte ich wieder an meinen beschatteten Büroplatz zurückkehren, um mit angemessener telekommunikativer Anbindung berichten zu können und um aufmerksam zu machen, auf diese Missstände unserer Welt.

P.S.
Bedanken muss ich mich noch bei allen Gratulanten für die netten Grüße und Beschimpfungen und um Verständnis muss ich bitten für meine Abwesenheit, war ich doch im Dienste dieser unserer Menschheit unterwegs.

Das könnte dich auch interessieren …

6 Antworten

  1. Sportsfreund sagt:

    scheisse man, da bist du durch die hölle gegangen, nur für die berichterstattung. das nenn ich noch eiserne repoorterehre. ich wünschte, ich könnte mich auch derart aufopfern.

  2. Anonym sagt:

    Gut geschrieben, bin echt angetan!

Schreibe einen Kommentar